„Race For Water“
Die Mittelschule läuft weiter
Vor knapp vier Jahren hat sich die Mittelschule Marktheidenfeld den Ehrentitel „Umweltschule in Europa“ für ihr außergewöhnliches Engagement im Bereich Umweltbildung geholt. Doch der gewonnene Titel ist kein Grund sich auszuruhen; vielmehr wurden auch in diesem Schuljahr viele Projekte unter dem Motto „Race For Water“ initiiert. Bei der letzten Aulakonferenz, zu der sich alle Klassen und Lehrer versammeln, präsentierten die Schüler der 6g stolz die Highlights des letzten Schuljahres: Im Herbst wurde gemeinsam mit dem Gärtner, Herrn Bernhard, ein neuer Teich im Schulgarten angelegt. Alle packten fleißig mit an, so dass ein wertvoller Lebensraum für Insekten, Amphibien und Vögel entstehen konnte. Libellen und Schmetterlinge nutzen diese Oase genauso wie alle Arten von (Wild-)bienen. Auch ein kleiner Teichfrosch ist nach kurzer Zeit eingezogen. Die Schüler nennen ihn liebevoll „Froggy“. Aber nicht nur der Teich, auch der gesamte Schulgarten wird immer mehr zum Lebensraum: Die Schreinerin Frau Scheller hat gemeinsam mit der Holz AG einen Eichhörnchenkobel und zwei Nistkästen für Fledermäuse gebaut, die ebenso einen Platz dort fanden wie Nistplätze für Vögel, Insektenhotels oder ein Hummelhaus. Unzählige kleine und große Tiere beleben den Schulgarten: „Dort wohnt ein Siebenschläfer, ein Maulwurf, ein Elsterpaar und viele andere Vögel. Auch viele Hirschkäfer, Maikäfer, Schnecken und unzählige Mäuse haben wir schon entdeckt“, berichtet Seren. Bei einem großen Kreativwettbewerb unter dem Motto „Schützt unser Wasser“ gestalteten viele Klassen eindrucksvolle Plakate, wie sie diese kostbare Ressource schützen wollen. Begeistert sammelten 17 Klassen im Frühjahr überall im Umkreis der Schule Müll ein. „Unglaublich, was wir alles aus den Büschen gezerrt haben. Eine Klasse hat sogar eine alte Munitionskiste mit Patronen gefunden“, erzählt Leila ihren Mitschülern. Im Frühling zogen wieder die Bienen im Schulgarten ein. „Herr Böhm Hennes, unser Imker, hat immer am Donnerstag mit einer Klasse die Bienen besucht. Manche haben sich sogar getraut, Drohnen auf die Hand zu nehmen“, schildert Laura. Mitten im Schulgarten haben ein paare Klassen ein klimafreundliches Kraterbeet angelegt: rund um einen wassergefüllten Krater wachsen selbst gezogenen Tomaten, umgeben von bunten Wildblumen und Sträuchern. Im Mai konnte man viele Schülergruppen am Heubrunnenbach beobachteten, die eifrig Experimente durchführten und im Wasser nach kleinen Lebewesen suchten, um die Wasserqualität davon abzuleiten. „Wir haben auch unzählige Zitronenbäumchen, Kürbispflanzen, Tomaten und Paprika selbst gezüchtet. Die meisten haben wir an die Klassen und anderen Schüler verschenkt. Es waren am Ende über 500 Pflanzen!“, erinnert sich Marius. Regelmäßig sieht man überall im Garten Jugendliche, die sich, mit Gartenhandschuhen, Harken oder Spaten ausgestattet, um die Pflanzen im Garten kümmern. Kein Wunder, haben doch über 140 Schüler eine Patenschaft für einen Strauch übernommen. Für die Pflege ihres Busches sind dann ganz alleine verantwortlich. „Wir sind jedes Mal erstaunt, wenn wir unseren Strauch besuchen, wie groß er schon ist. Manche tragen schon die ersten Früchte, lecker!“, schwärmt Wafaa. Und wie wird das Ganze bewässert? „Dafür hat uns die Firma BJ Bewässerungstechnik eine Bewässerungssystem mit einem Gießcomputer geschenkt. Und den Rest gießen wir selbst.“, erklärt Anna. „So gibt es im Garten immer viel zu tun, viel zu entdecken und das macht ziemlich viel Spaß.“, ergänzt Anton. Doch das alles ist keine Eintagsfliege: „Wir hoffen, ihr seid auch im nächsten Schuljahr dabei, wenn es wieder heißt: Auf die Wellen, fertig, los!“, fordert Leila am Ende der Aulakonferenz die ganze Schule auf. Der laute Beifall ist wohl als „Ja, wir sind wieder dabei!“ zu werten.